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Schlosstreppe. Foto: Maik Altenburg

Dorfrundgang III: Schloss und Park

Der Dachstuhl eingefallen, auf dem Balkon wachsen Birken, die Treppenstufen zerbröselt - wohl kein Gebäude in Wulkow ist für Autorinnen und Autoren so phantasieanregend wie die Schlossruine unmittelbar neben dem Ökospeicher. Das verfallene Gebäude hat seine Wurzeln im späten 17. Jahrhundert und ist um die vorletzte Jahrhundertwende vom damaligen Rittergutsbesitzer Richard Schulz-Wulkow noch einmal aufgestockt und nach der damaligen Neorenaissance-Mode mit Schmuckgiebeln und einem altertümlich anmutendem Turm versehen worden. Diese Pracht ist heute nur noch auf einem alten Foto zu bewundern. Der Turm ist höchstwahrscheinlich in den letzten Kriegstagen von deutschen Soldaten gesprengt worden, um den Kanonieren der Roten Armee einen Orientierungspunkt zu nehmen. Aus seinen Trümmern wurden offenbar Neubauernhäuser gebaut, so wie es die Sowjetische Militäradministration befohlen hatte. Das Rittergut wurde enteignet und als Bodenreformland aufgeteilt. Familie Schulz-Wulkow ging ins westdeutsche Exil.

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