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Picknick am Fluss. Foto: Heidi Ramlow

Literarisches Picknick an der Oder

„Oder, mein Fluß, / In Tropfen sickert es / aus Gebirgen von Zeit, /Wasser, das nach Kindheit schmeckt.“  Der Dichter und Hörspielautor Günter Eich hat die Oder in einem der wohl schönsten Gedichte verewigt, die über die Oder geschrieben wurden. Genau hier, in Lebus, wurde Günter Eich 1907 geboren. Und genau hier gibt es den allerbesten Ort für ein literarisches Picknick mit Blick auf den Fluss: Ein Aussichtspunkt am Oderhang, wie geschaffen für das Motto: „Und seitab liegt die Stadt“. In diesem Fall ist es die Kleiststadt Frankfurt (Oder), dessen Silhouette am südlichen Horizont schimmert. Unter den Augen der Wanderer legt sich die Oder breit und träge in eine sanfte Rechtskurve, nach Norden hin, wo die Lebuser Höhe am linken Flussufer abrupt in das flache Oderbruch übergeht.

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Landschaft gucken auf dem Traktorkremser. Foto: Heidi Ramlow

Die gründlich durchgekaute Landschaft

Das war mal ein ganz besonderer Blick auf die Landschaft: Auf der Ladefläche eines zum Kremser umfunktionierten Traktor-Anhängers über Feldwege, hin zu den frühsommerlichen Weiden östlich von Wulkow. Ein langgezogener Hügel bietet einen weiten Blick auf einen schilfgesäumten Bach, der sich mit Biberhilfe zu einem kleinen See gestaut hat, die Landschaft wird strukturiert mit Hecken und   Blühstreifen voller Kornblumen und Mohn. Auf den Weiden grasen braune Rinder. Vor 30 Jahren gründete Ulrike hier ihren „Wulkower Hof“, einen demeter-Betrieb mit einer großen Mutterkuhherde und mittlerweile etwa 200 Hektar Land. Ulrike erzählt, wie ihr die Pinzgauer ans Herz gewachsen sind, dass sie jedes einzelne Tier kennt und jedes einen Namen bekommt. Die wegen der Methan-Emissionen als klimaschädlich in Verruf geratene Rinderhaltung erscheint hier, auf der Weide, in einem anderen Licht: Die Rinder sorgen für Wachstum, Humusbildung und biologische Vielfalt. Die ganze Landschaft hier, sagt Ulrike, sei von den Rindern buchstäblich durchgekaut worden, mehrfach.

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Kneipenabend beim Inspirationsworkshop. Mit Fred Pilarski, Albrecht Horzetzky, Ulrike Raulf (v.l.) Foto: M. Altenburg

Was ist dieses Wulkow, was ist dieser Speicher?

Am Ende der DDR-Zeit war Wulkow ein Dorf, das leergewohnt werden und verschwinden sollte. Siedlungskategorie 6 nannte man das. Damit ging es dem Ort ähnlich wie viele Dörfer im Braunkohlerevier. Nur mit dem Unterschied, dass hier keine Bodenschätze im Weg waren. Stattdessen war Wulkow in den Augen der Obrigkeit nutzlos geworden. Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) war in einer größeren Einheit aufgegangen. Die Zentrale lag im Nachbardorf. Das LPG-Büro im Wulkower Schloss wurde nicht mehr gebraucht. Der Verfall des früheren Herrenhauses beschleunigte sich.

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