Besuch in einer winzigen Siedlung, zwei Kilometer von Wulkow entfernt: Wilhelmshof. Wenn man so will, ein Ortsteil vom Ortsteil. Wulkow selbst ist Ortsteil der Gemeinde Lebus und Wilhelmshof als Teil von Wulkow ist – was eigentlich? Ursprünglich ein Vorwerk, erklären Iris Gebel und Albrecht Horzetzky, die in ihren Garten zu Kaffee und Kuchen eingeladen haben. Vorwerke müsse man sich als Außenposten des Gutsbetriebs vorstellen, um abgelegene Acker- und Weideflächen großer Güter kostengünstiger bewirtschaften zu können. Geblieben aus der Zeit ist die sehenswerte Architektur großer Feldsteinscheunen, die nun Wohngebäude sind. Auch Iris Gebel und Albrecht Horzetzky – sie Zahnärztin, er Veterinär – bewohnen mit ihrer Familie eine solche umgebaute Scheune. Der Tierarzt hat einen Teil der Scheune zur Praxis ausgebaut. Die Umwandlung einer baufälligen Scheune in eine Wohngebäude begann in den 1980er Jahren. Beide berichteten von den enormen Schwierigkeiten bei der Baumaterialbeschaffung zu DDR-Zeiten. Da war es mitunter hilfreich, dass Iris Gebel den einen oder anderen Menschen mit Beziehungen auf dem Behandlungsstuhl hatte.
So idyllisch der Wilhelmshofer Terrassenblick mit großem Landschaftskino auch ist. Wer hier wohnt, weiß, dass hier überhaupt kein Bus hält und Schul- und Einkaufswege weit sind. Ab und zu fährt ein Schienenbus der Regionalbahn auf den Gleisen nahe Wilhelmshofs vorbei – hält aber nirgendwo in der Nähe.