24.9.21. Am Freitagabend ist die Gruppe wieder beisammen. Am gemütlichen, neuen Lehmofen im Speichercafé wird eine Idee geboren: Nächstes Jahr soll es eine Fortsetzung des Literarischen Workcamps geben – falls es gelingt, im Seitab-Programm des LCB zu bleiben.
Inzwischen kennen die Schreibenden Wulkow schon ziemlich gut, kennen ein wenig die Geschichte und wissen um die Herausforderungen des Landlebens in dieser berlinfernen Region. Jetzt wäre es Zeit, etwas tiefer zu schürfen.
Die Idee heißt „Portschlüssel in die Zukunft“. Die Portschlüssel – eine Begriffsanleihe aus der Harry-Potter-Welt – sind konkrete Orte und Dinge in und um Wulkow. Etwa eine Satellitenschüssel an der Schlossruine, ein verwittertes Scheunentor, zwei scheinbar funktionslose Portalsäulen, ein Gedenkstein aus den letzten Kriegstagen. Reale Orte und Gegenstände mit Vergangenheit, die als Fantasiestartrampen in die Zukunft dienen. Das ist die Herausforderung: Echte Dinge mit Vergangenheit für Texte zu erschließen, die mit Zukünften spielen.
Ziel ist es, erneut eine intensive Begegnung zwischen Schreibenden, Dorf und Landschaft herzustellen und diese weiter zu vertiefen. In einem Inspirationsworkshop im Frühsommer helfen Mitglieder des Vereins dabei, die Portschlüssel zu finden oder zu erschließen: Was hat es auf sich mit der alten Mühle, was war hier los in den letzten Kriegstagen etc.
Am letzten September-Wochenende feiern wir erneut literarisches Erntefest. Entstandene Texte oder Textfragmente werden präsentiert. Einerseits fördern wir somit die Freude an einer literarischen Fingerübung. Ein kreativer Prozess, ein Spiel, das Spaß machen soll und darf und in den das gastgebende Dorf einbezogen ist. Andererseits liefern wir Material und Inspiration für weitergehende literarische Produktionen.